Prozess Auschwitz Peter Weiss
Theaterprojekt zum 50. Jahrestag des Auschwitz-Prozesses in Frankfurt
Titel: Prozess Auschwitz Peter Weiss
Eine Collage aus dem Werk von Peter Weiss
Ort: Gallus-Theater in den ehemaligen Adler-Werken
Darsteller: Edgar M. Böhlke; Barbara Englert; Annette Kohler-Welge
N.Cinar; D.Fisch; C.Dreyer; R.Heller; T.Schmitt-Zijnen
Musik: Beate Jatzkowski
Bühne: Clemens Teichmann
Regie: Ulrich Meckler
Premiere: 6. November 2013
Wiederaufnahme am 6.November 2019 mit Edgar M.Böhlke und Barbara Englert,
sowie einem Vortrag von Werner Renz
Mit unserem Theater-Projekt erinnerten wir an den Frankfurter Auschwitzprozess (19631965). Peter Weiss hat als Zuhörer teilgenommen. Er war für ihn ein entscheidender Wendepunkt in seinem Selbstverständnis als aus Deutschland emigrierter Autor mit jüdischen Wurzeln. In seinem weltweit aufgeführten und zum Standardrepertoire des Nachkriegstheaters zählenden Stück „Die Ermittlung“ hat er dem Frankfurter Auschwitz-Prozess ein literarisches Denkmal gesetzt. Auch in seinem epischen Hauptwerk, der „Ästhetik des Widerstands“, sind die Genozide durch die Nazis eines der großen Themen. Das posthum aufgeführte Werk „Inferno“ handelt von der Verdrängung der Verbrechen des Naziregimes durch die saturierte Nachkriegs-gesellschaft, übertragen auf die Rückkehr des vertriebenen Dante nach Florenz. Der Essay „Meine Ortschaft“, in dem er einen Besuch in Auschwitz beschreibt, entstand im Zusammenhang mit dem Frankfurter Auschwitz-Prozess. Auch der Ort, an dem unsere Aufführung stattfand, hat eine historische Bedeutung: die Adler-Werke im Gallus-Viertel waren nach Ihrer Zerstörung gegen Endes des Krieges und Auflösung des dortigen Zwangsarbeiterlagers Ort eines kurz bestehenden KZ-Außenlagers mit dorthin verschleppten Gefangenen aus Auschwitz, Buchenwald und anderen KZ. Das Bürgerhaus Gallus, einer jener schmucklosen, unauratischen Bauten der 60er Jahre, war der benachbarte Ort, in dem der Auschwitz-Prozess stattfand.
Programmheft, Plakat, Exposè und Textstand: