Prozess Auschwitz – Theater+ Film
Die Überlebenden der Vernichtungslager hatten die Bürde des Erlittenen für ihr weiteres Leben zu tragen. Der Frankfurter Auschwitz-Prozess zwang die ZeugInnen, sich dem Prozess des Erinnerns, des Berichts, der Befragung in öffentlicher Verhandlung auszusetzen. Wir nutzen die Protokolle des Prozesses, konzentrieren uns aber auf die unterschiedlichen Formen des Erinnerns: Erinnern als Rekonstruktion, fragmentierte und zerstörte Erinnerung, abgewehrte, verformte Erinnerung, Bilder ohne Sprache, scheiternder Sprechversuch.
Auf der anderen, der Täterseite die Erinnerung als Verfälschung, Verleugnung oder Rechtfertigung, auftrumpfend oder abwehrend, larmoyant, aggressiv.
Ästhetisch nähern wir uns diesen Formen des Erinnerns mit einer Partitur aus Stimmen, Aktionen, einer Komposition für Sopran,Rauminstallation.
Szenisch werden Positionen im Prozess des Erinnerns, die der Opferzeugen und die der Täter, als unvereinbar gegenüber gestellt, es gibt keinen Dialog, es wird nicht die Form des Gerichtsprozesses gewählt.
Die Textur des Films ist experimentell, nicht dokumentarisch. Es ist ein hybrides Projekt, indem sowohl die Form einer Aufführung in einem Theaterraum mit integriertem Film, als auch die Vorführung als Film gewählt werden kann, auch in Kombination mit einer szenischen Lesung.
Der Film wird für nichtkommerzielle Vorführungen, verliehen ggfls. mit sachkundiger Einführung in die Thematik
Mitwirkende:
Akteure und Sprecher*innen: Barbara Englert; Edgar M.Böhlke; Ilja Kamphues
Komposition: Gerhard Müller-Hornbach
Solistin: Johanna Greulich
Regie, Dramaturgie, Bühne: Ulrich Meckler
Video-Editing: Rainer Brumme
Kamera: Bernd Löser, Ulrich Meckler
Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Elisabeth Rohr (Marburg,Frankfurt)
Adler.Werke.Katzbach – der Film zum Stück
Das Konzentrations-Außenlager in den Adlerwerken mit dem Decknamen „Katzbach“ bestand von August 1944 bis März 1945. Unsere Theater-Produktion reihte sich ein in die späten Bemühungen der Stadtgesellschaft, diesen dunklen Ort der Stadtgeschichte zu erhellen und im Gedächtnis lebendig zu halten, auch mit den Mitteln der Kunst.
Der Film arbeitet mit der Installation eines Raums aus Sprache, Geräuschen und Tönen, aus Bewegungsformen, Montagen und Lichteffekten. Dauer des Films: 40´ 32´´
mit Edgar M.Böhlke; Iris Reinhardt Hasenzahl; Nicole Horny; Ilja Kamphues; Beate Jatzkowski
Gestaltung: Rainer Brumme, Ulrich Meckler, Gerhard Müller-Hornbach, Oliver Augst
Dauer des Films: 40´ 32´´
Der Film wird für nichtkommerzielle Vorführungen, verliehen ggfls. mit sachkundiger Einführung in die Thematik
Kooperation mit: Förderverein Gedenkstätte KZ Katzbach in den Adlerwerken/ Verein Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim/ Gallustheater/ KunstGesellschaft Frankfurt. Diese stellen bei Bedarf Fachleute für die historischen und politischen Vorgänge auch nach dem Krieg.
Gefördert von
Kulturamt FFM
Bürgerstiftung Citoyen
Holger Koppe-Stiftung
Naspa-Stiftung
LAGG FFM